Ich hatte mich mit dem Problem der Bühnenangst an Herrn Große gewandt. Als Musikerin kann es
für mich das Ende meiner beruflichen Laufbahn bedeuten, unter Lampenfieber zu leiden, und trotz
dass viele Musiker davon betroffen sind, ist das Thema unter Kollegen ein Tabu. Das macht es nicht
leichter, sich damit ernsthaft auseinander zu setzen.
In einer ca. 3-stündigen Sitzung erörterten wir meine Ängste und Sorgen, formulierten Ziele und
machten praktische Übungen. Im Gespräch war Herr Große offen und half mir so, schmerzhafte
Wahrheiten zu erkennen. So konnte ich meine Bemühungen fokussieren und mein Problem
differenziert wahrnehmen. Desweiteren lehrte er mich eine simple Klopftechnik, mit der ich
vorbereitend, aber auch direkt in der Angstsituation arbeiten kann. Dann folgte der Praxistest, ich
musste auf die Straße und spielen. Normalerweise hätte ich mich mit Händen und Füßen dagegen
gewehrt und hätte viele gute Argumente gefunden, es nicht tun zu müssen. Nach den
vorhergehenden Gesprächen war mir aber klar, dass diese Abwehrhaltung meine Angst nur
manifestierte und ich sie durchbrechen musste. Dass ich diese letzte Aufgabe erfolgreich meisterte,
ließ mich den Tag mit einem Erfolgsgefühl abschließen, einer positiven Erinnerung, die mich in der
Folgezeit immer wieder stärkte.
Ich könnte nicht sagen, welcher Teil des Coachings mir am meisten geholfen hat. Die intellektuelle
Aufschlüsselung von Problemen ist wichtig, um zu verstehen, was tatsächlich passiert. Die
praktischen Instrumente, die mir Herr Große mit der Klopftechnik und Übeanweisungen für den
Alltag mitgegeben hat, haben mich befähigt, mein Problem in die Hand zu nehmen und auf diese
Weise neues Vertrauen zu mir selbst zu bekommen. Der Praxistest am Ende ließ mich mit dem
Gefühl zurück, einen großen Schritt gemeistert zu haben. Dafür bin ich sehr dankbar.